Thema: Ansiedelung von Solitärbienen im Garten
- Es bedarf nicht unbedingt großer Konstruktionen um diese Solitärbienen anzusiedeln.
- Wer keine Blütenpflanzen im Garten hat – wie Obstgehölze, verschiedene Blumenarten und Sträucher – wird wenig Erfolg mit der Ansiedlung haben
- Nachdem es immer weniger Bienenvölker gibt, sind die Hummeln und Solitärbienen die wichtigsten Befruchter unserer Blütenpflanzen.
- Man sollte auch etwas über den Lebenszyklus dieser Insekten wissen:
• Es sind keine staaten – bildenden Insekten.
• Die Entwicklung dieser Insekten von der Eiablage bis zum Schlupf dauert ca. 10-12 Monate.
• Es gibt ca. 220 verschiedene Arten mit ebenso verschiedenen Flugzeiten und Nestansprüchen. Einige wollen holziges Material, andere Lehm, Sand, Mauerspalten, Trockenmauern, alte Ziegelwände, leere Schneckenhäuser usw.
• Wir brauchen diese Insekten und sollten sie mit Nisthilfen unterstützen.
• Nach dem Schlüpfen der Solitärbiene erfolgt die Paarung, danach sucht sich das Weibchen eine passende Unterkunft. Sie putzt und legt Brutkammern an, bringt Pollen/ Nektar ein, legt ein Ei ab, verschließt die Kammer mit Lehm und Speichel, dann kommt die nächste Zelle dran, am vorderen Ende bleibt meistens eine Zelle frei als Schutz vor Bruträuber und Parasiten.
Aus dem Ei schlüpft nach wenigen Tagen eine Larve, die sich mit dem Futtervorrat voll frisst und sich dabei 3x häutet. Nach ca. 25 Tagen spinnt sie sich in einen festen Kokon ein und verpuppt sich. Nach weiteren 2 Wochen liegen die vollendeten Bienen in den Kokons und verbleiben dort bis zum Ausschlupf im Frühjahr nächsten Jahres.
Nisträuber/Brutverluste
Wichtig: Die Deckelung darf während der 10 — 12 monatigen Entwicklungszeit nicht beschädigt werden. Baumläufer, Kleiber, Meisen und Spechte spüren, dass unter der Deckelung etwas zu holen ist. Deshalb sollte im ca. 3 cm Abstand ein Gitter angebracht werden.
Es gibt noch andere Feinde wie die Kuckucksbiene, Fruchtfliegen, Gold- und Schlupfwespen, die ihre Eier vor der Deckelung in einer Brutzelle ablegen und später die Solitärbrut auffressen. Eine Abwehr ist kaum möglich.
Nisthölzer anfertigen
• Die Form spielt keine Rolle, die Hölzer etwa in 13 — 15 cm Länge zuschneiden und verschieden große Löcher von 3 — 10 mm Durchmesser und einer Tiefe von 4 — 13 cm bohren. Bei 5 mm Durchmesser reichen 5 —6 cm Tiefe.
• Stängelgebinde können bis 20 cm lang und bei 8 = 10 mm Durchmesser bis 18 cm tief gebohrt werden.
• Das Ende der Hölzer und der Stängel muss immer zu sein.
• Beim Bohren in Harthölzer muss der Bohrer immer wieder gekühlt werden, sonst glüht er aus.
• Krumme Stängel in den Schraubstock einspannen und vorsichtig mit Akkubohrer aufbohren.
• Nach der Bohraktion die Hölzer und Stängel ausklopfen.
• Nur getrocknetes Holz und Stängel verwenden, denn sonst kommt es zu Deckel- und Holzrissen, verbunden mit demAbsterben der Brut/Brutfäule.
• Im Freien aufgehängte Hölzer/Stängel sollten überdacht sein.
• Schutzgitter nicht vergessen.
• Reinigung der Brutzellen
Im Frühjahr nach dem Verlassen der Brutzellen und vor der Neubesiedlung die Röhre mit einem passenden Bohrer reinigen.
• Im Herbst, die freihängenden ungeschützten Insektenhotels abnehmen und in einem kühlen trockenen Keller oder Gartenhäuschen einlagern, hilft vermutlich den Insekten, den Winter unbeschadet zu überstehen. Ich lege meine Hotels bis Mitte März im
Gartenhaus auf Styropor und decke sie mit einer Wolldecke zu.
Keine Garantie für Vollständigkeit, da selbst Laie und kein Fachmann.
Erstellt:
Josef Lausch
Gartenbauverein Kaisheim
Bilder hierzu siehe Bilder